Der Sommer 2015 steckt voller Überraschungen. Erst geht der Glücksspielstaatsvertrag in die x. Wiederauflage der Korrektur und Prüfung, bis letztlich Mutter EU das Steuer übernimmt und nun auslöffeln muss, was die bisherigen Beteiligten eingebrockt haben. Hier bleibt nur zu wünschen, dass letztlich das Glücksspiel wieder in den Mittelpunkt rückt und endlich Klarheit und den Wust an egoistischen, manchmal noch immer monopolbehafteten Vorschlägen kommt. Nun nehmen die Lotterien Deutschlands das Ruder in die Hand. Und dabei ist es keine private, sondern eine Lotterie-Unternehmung aus staatlicher Quellen, die nun den nächsten und vielleicht sogar entscheidenden Schritt gehen. Entschlossener als jeder andere vor ihnen, so scheint es.

Machen statt Zerdenken

So sehen das auch der VfB Stuttgart und der in staatlicher Hand liegende Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg. Geredet wurde genug, verboten allemal, also werden jetzt die T-Shirts übergestreift und das Lotto-Logo des Heimat-Bundeslandes spricht für sich. Eine Abfolge, die ab der kommenden Saison 2015/2016 nun so stattfinden wird. Denn beide Partner haben sich entsprechend geeinigt. Zum Sponsoring-Paket mit dem VfB Stuttgart gehören noch Werbung an der Bande, sowie Einblendungen oder Erwähnung in möglichen Werbefilmen oder bei Interviews. Vielleicht kommt in Talkshows eine Anstecknadel mit unverkennbarem Lotto-Emblem an den Revers, die Zeit wird es zeigen. Für die einen oder anderen werden Erinnerungen wach, daran, dass Bwin seinerzeit versuchte diesen Weg zu gehen, damals mit den Bayern Spielern im Boot. Bekannterweise kenterte das Boot und die Turbulenzen um den noch heute umstrittenen Glücksspielstaatsvertrag gewannen an Dynamik.

Bet-at-home kommt ebenfalls auf die Brust

Jetzt hat der nächste Mut und versucht weiter als Bwin zu kommen: Bet-at-home, der Online-Sportwetten und Online-Casinos, sowie ein Online-Live-Casino anbietet, soll nach ersten Bestätigung der Bet-at-home-Schriftzug auf Brusthöhe der Hertha-BSC-Trikots angebracht werden. Damit kommen nur Lotterien, sondern auch Sportwetten und Casinos auf das Spielfeld. Gute Nachrichten allemal. Denn endlich zeigen sich zumindest die Akteure einig und konfliktfrei. Bleibt zu hoffen, dass weitere staatliche GmbHs mit Verbindung zum Lotto den Weg der offensiven und modernen Werbung suchen.