Millionen-Betrug

Rubbellose Millionen-Betrug in Italien – Lottomattica Mitarbeiter hacken Firmencomputer und erzielen Millionengewinne! (Bild von stevepb auf Pixabay)

Fast schon mafiöse Strukturen hat ein ehemaliger Mitarbeiter der IT-Abteilung von Lottomatica in Italien entwickelt, um sich mit Rubbellosen zu bereichern. Durch seine Spitzfindigkeit ist es ihm gelungen, in der Programmierung der Software zur Herstellung der Rubbellose relativ genau einzugrenzen, in welchen Los-Serien sich die Hauptgewinne befinden. Dadurch soll es über Jahre hinweg möglich gewesen sein, diesen unvorstellbaren Millionen-Betrug mit Gewinnausschüttungen von rund 24 Millionen Euro durch Gewinnlose an den örtlichen Verkaufstellen der italienischen Lotterie einzuheimsen. Das prekäre an diesem Vorwurf der Hersteller Lottomatica ist in über 50 Ländern an Lotterien beteiligt, was die Sicherheitsstandards zweifelsohne fragwürdig erscheinen lässt.

Wie konnte es zu diesem Rubbellose Millionen-Betrug kommen?

Anfangs war es ein einzelner Übeltäter, der bei der staatlichen italienischen Lotterie im IT-Bereich tätig war. Die Versuchung, einen großen Gewinn zu ergattern, scheint erhebliche kriminelle Energie freigesetzt zu haben, was dem Mann dazu brachte, den Firmencomputer zu hacken, um die Rubbellose aus den Millionen von gedruckten Serien zu ermitteln, die mit den Gewinnzahlen zum großen Geld führen. Da es Mitarbeiter von Lottomattica untersagt, selbst Lotto zu spielen, hat sich der betroffene Mitarbeiter ein Netzwerk aus Freunden und Familienmitgliedern aufgebaut, um die Rubbellose kaufen zu können.

Dabei wusste der hinterlistige Angestellte nicht genau, welches Los den Großgewinn bringen wird, sondern konnte lediglich herausfinden, in welchem Lottoladen dieses gelandet ist. Aber auch hier mussten die Helfer schnell sein und gewieft vorgehen, denn es gab zusätzlich keine konkreten Informationen, in was für einem Paket mit jeweils 30 Rubbellosen das gewinnbringende Glückslos tatsächlich versteckt ist. Entsprechend reisten die Mittäter quer durch Italien, um die Lospakete zu kaufen, die mit 20 Euro pro Los nicht unbedingt günstig zu bekommen waren. Die italienische Steuerfahndung geht beim aktuellen Ermittlungsstand davon aus, dass die Täter oft auch danebengegriffen haben und somit wahrscheinlich nur kleinere Gewinne erbeuten konnten.

Bisher sind gut 24 Millionen Euro an Rubbellos Gewinnen durch die Ermittlungsarbeit der italienischen Beamten auf den Betrug durch den Software-Hack des Haupttäters zurückzuführen. Ob es noch mehr Beteiligte gibt, ist nicht bekannt. Es wird allerdings auch eine Sisyphusarbeit, alle Gewinner auszuklamüsern, denn in den vergangenen 16 Jahren hat Lottomattica in Italien 90 Milliarden Euro an Rubbellos Gewinner ausgezahlt.

Rubbellos Bluff fliegt auf

Der mittlerweile 56-jährige Halunke hat sich frühzeitig durch seine ergaunerten Gewinne zur Ruhe gesetzt und sein System einigen Kollegen verraten. Ob dies durch Prahlerei passiert ist oder er schlichtweg weiter profitieren wollte, um das Rubbellos-System weiter durchzuziehen, ist bisher nicht bekannt. In jedem Fall haben die eingeweihten Lottomattica Mitarbeiter am Ende einen entscheidenden Fehler begangen, wodurch der wohl bisher größte Rubbellose Millionen-Betrug in der Geschichte der Lotterie aufgeflogen ist.

Die Beteiligten haben anscheinend kein Vertrauen zu ihren Helfern gehabt, die sie losschickten, um Rubbellose zu kaufen und anschließend den Gewinn zu teilen. Als die ersten Millionen betrügerisch zusammengekommen sind, haben sich die Lottomattica Mitarbeiter an einen Anwalt gewendet und diesen bevollmächtigt, Bankkonten einzurichten, die sicher sind. Hierbei ging es wohl vorrangig darum, die erzielten Einnahmen auf dem Millionen-Betrug vor dem Arbeitgeber zu verheimlichen. Schlussendlich ist es Angestellten in der Lotterie nicht erlaubt, auf die eigenen Produkte zu setzen.

Mit einem Millionengewinn in Verbindung gebracht zu werden, das wollten die Betrüger um jeden Preis vermeiden. Die Rechnung ging aber nicht auf, da das involvierte Bankinstitut den Betrug witterte und die Polizei informierte. Schlussendlich sind genau solche Machenschaften durch die italienische Mafia im Finanzwesen wohlbekannt und derart auffälliges Eröffnen von Bankkonten mit horrenden Summen ist entsprechend ein Alarmsignal.

Die Bankangestellten hatten den richtigen Riecher, denn nach Ermittlungen der italienischen Polizei konnten diese Luxusautos, Villen, Bargeld und Aktien beschlagnahmen. Die beteiligten Gioco del Lotto Lottomattica Italia Mitarbeiter sind selbstverständlich fristlos gekündigt worden und haben alles verloren, was sie an Habseligkeiten durch diesen Millionen-Betrug mit Rubbellosen ergaunert haben. Der Kopf des Systems hat sich jedoch bisher noch nicht zu den Vorkommnissen geäußert.

Den Zeitungsartikel zum Rubbellose Betrugsfall können Sie sich bei der brtischen “The Times” in Englisch durchlesen.