Am Wochenende vom 21./22.03.2015 hatte die Angestellte einer Lotto-Filiale in Haan/NRW Glück im Unglück. Als sie gerade telefonierte und zwei Kundinnen im Laden hätte, kam es zu einem Überfall. Zwei mit einer Machete und einem Elektroschockgerät bewaffnete Männer kamen in den Laden und forderten die Angestellte auf, das Bargeld aus der Kasse abzugeben. Das Glück im Unglück lag unmittelbar in der Hand der Angestellten. Denn diese telefonierte gerade mit einer Bekannten. Augenscheinlich ohne Furcht und im Affekt, sprach sie in den Telefonhörer weiter und forderte die Bekannte am Telefon auf, die Polizei zu informieren. Die Täter konnten mit der Situation nicht umgehen und zogen unverrichteter Dinge von dannen. Einer der beiden konnte wenige Stunden später unweit vom Tatort festgenommen werden. Dem kuragierten Einsatz der Lotto Angestellte ist es zu verdanken, dass weder den Anwesenden noch der Filiale oder der Lotto Gesellschaft ein Schaden entstanden ist.

Überfall auf Lotto-Laden: keine Seltenheit

Der Überfall auf Lotto-Filialen ist dabei alles andere als ein Einzelfall. In einem Essener Gerichtsurteil erhielt ein Mann, der zwei Mal einen Lotto-Laden und eine Drogerie überfiel fünf Jahre Haft. Überfälle auf Lotto-Läden sind kein Einzelfall, wie sich bei Überprüfung der Überfallszahlen der letzten Jahre zeigt. München, Nürnberg, Fürth, sind dabei nur drei Städte, die als Tatorte zu nennen sind. Vor allem die Wochen, in denen hohe Jackpots existieren und die Teilnahme an der Lotto-Ziehung über die Medien zusätzlich beworben wird, bedeutet für jeden Lotto-Laden ein steigendes Risiko für einen Überfall. Viele Geschäfte, die es sich leisten können, setzen daher auf Überwachungskameras und einen Notfallknopf.

Rückgang der Einnahmen in Präsenzfilialen

Sinkende Zahlen im Verkauf der Lotto Scheine tragen darüber hinaus dazu bei, dass die bar Einnahmen bei weitem nicht mehr den Beträgen von noch vor fünf oder gar zehn Jahren entsprechen. Auch hier zeigt sich auf eine gewisse Art Glück im Unglück. Es bleibt zu wünschen, dass die Überfälle zurückgehen, Sicherheitsmaßnahmen ihre abschreckende Wirkung haben und keine Kunden oder Betreiber von Lotto-Läden solche Situationen und vor allem die Nachwirkungen in Form von Alpträumen und Angstzuständen am Tag erleiden müssen.