Es ist ein Traum eines jeden Arbeitnehmers, im Falle eines Lottogewinns den oftmals ungeliebten Beruf an den sprichwörtlichen Nagel zu hängen. Nicht selten wird der Spruch:”Wenn ich einmal im Lotto gewinnen sollte, dann höre ich sofort auf zu arbeiten!” von den Menschen ausgesprochen, doch zeigt die jüngst veröffentlichte Studie, dass die glücklichen Lotto-Millionäre für gewöhnlich dem kühnen Spuch keine Taten folgen lassen.

Ein normales Leben wird fortgeführt

Der Traum ist im Grunde genommen tief verankert und überdies noch sehr weit verbreitet. Durch die Lotterie einen Millionengewinn erzielen, den Job kündigen und ab dorthin, wo es schön ist. In der Studie, die durch die Bertelsmann-Stiftung durchgeführt wurde, wird jedoch deutlich, dass Träume sehr häufig von der tatsächlichen Realität abweichen. Tatsächlich kündigt nur jeder fünfte Arbeitnehmer, der in Deutschland durch eine Lotterie zum Millionär wurde, tatsächlich sein Arbeitsverhältnis. Der Grund hierfür liegt in dem Umstand, dass das Arbeitsleben bundesweit einen enorm hohen Stellenwert einnimmt. Passend zur Ziehung der Eurolotterie “Euromilliions” präsentierte die Bertelsmann-Stiftung das, durchaus überraschende, Umfrageergebnis. Befragt wurde ein Arbeitnehmerkreis in der Altersklasse 18 bis 60 Jahre. Den Ergebnissen zufolge wäre auch eine höhere Arbeitslosengeldzahlung für die Vielzahl der Befragten kein Kündigungsgrund, da die Transferleistungen nicht als Berufsalternative wahrgenommen wird. Die Arbeit nimmt nach der Familie sowie der Partnerschaft den dritthöchsten Stellenwert bei den Befragten ein.

Studie zum Lottogewinn: Arbeitszufriedenheit ist Trumpf

Die Bertelsmann-Stiftung unterstrich deutlich, dass die Arbeitszufriedenheit des beruflichen Umfeldes für die Umfrageergebnisse maßgeblich sind. Dieser Umstand muss jedoch relativiert werden, da selbst unzufriedene Arbeitnehmer im Falle eines hohen Lottogewinns viel eher das berufliche Tätigkeitsfeld wechseln würden, als gänzlich mit der Arbeitstätigkeit aufzuhören. Als Grundsatz des Ergebnisses kann somit festgehalten werden, dass die Arbeit als zentraler Lebensbestandteil und als Aspekt der Selbstverwirklichung aufgefasst wird. Dieser Umstand ist in Deutschland bereits seit vielen Jahren verankert, obgleich eine steigende Anzahl der älteren Arbeitnehmer auch nach dem Rentenalter aus finanziellen Gründen weiterarbeiten.

Die Frage, die sich nunmehr zwangsläufig stellt, müsste allerdings dahingehend lauten, ob die Menschen auch tatsächlich gemäß ihren Antworten auf die Umfrage handeln würden. Der Lotteriebetreiber Westlotto bestätigt dies dahingehend, als dass die Vielzahl der Lottogewinner zunächst nicht wissen würden, was mit dem enorm hohen Lottogewinn gemacht werden soll. Aus diesem Grund würden die Lottogewinner zunächst normal weiterleben und das Geld viel eher dafür verwenden, die eigenen Verbindlichkeiten zu tilgen. Exakte Zahlen oder Statistiken über die Anzahl der Kündigungen existieren nicht. Im Jahr 2014 gab es laut dem Betreiber Westlotto ganze 97 glückliche Gewinner mit einem Gesamtgewinn von über einer Million Euro.