Eine Scheidung ist stets überaus unangenehm, doch in manchen Fällen kann sie auch wirklich bares Geld einsparen. In den Niederlanden kam es jetzt zu einem besonders kuriosen Fall, bei dem die Ex-Frau so richtig Glück hatte. Es mag durchaus Fälle geben, bei denen eine Scheidung das Leben beider Menschen so richtig verändert doch im vorliegenden Fall darf diese Erkenntnis durchaus wörtlich genommen werden.

Ein niederländischer Mann bekam Wind davon, dass seine Ex-Frau einen großen Lottogewinn über rund 2 Millionen Euro erzielen konnte. Der Mann witterte für sich die Chance seines Leben uns bemühte ein Gericht, um an “seinen” Anteil des Geldes zu gelangen. Der Plan indes ging nicht auf. Die Frau hatte im niederländischen Lotto bereits zu Anfang des Jahres den schönen Gewinn von 2,1 Millionen erhalten. Durchaus ein schöner Betrag, der beim Trost über den Scheidungsschmerz schön hinweghelfen konnte. Dies wird sich mit Sicherheit auch ihr Ex-Mann gedacht haben, der über das Gericht seinen vermeintlichen Anteil am Hauptgewinn erstreiten wollte. Laut der niederländischen Tageszeitung “Telegraaf” argumentierte der Mann vor Gericht, dass die Scheidung der knapp 30 jährigen Ehe zum Zeitpunkt des Gewinns nicht vollständig vollzogen gewesen sei und dass er seinen Anteil an den Spielkosten geleistet habe, weshalb ihm der Gewinn zur Hälfte zustehen würde.

Das Gericht widersprach

Die Klage des Mannes vor dem Gericht in Amsterdam scheiterte. Die Richter bestätigten der Ex-Ehefrau, dass sie den Gewinn alleinig behalten dürfe, da der Mann schlichtweg keinen Anspruch auf das Geld habe. Als Grundlage für diese Entscheidung fungierte nicht der Scheidungszeitpunkt des Sommers 2015 sondern vielmehr der Zeitpunkt, an dem das beiderseitig relevante Geldvermögen der Parteien gerichtlich festgestellt wurde. Ein wenig ärgerlich für den Mann war, dass dieser wichtige Schritt bereits zum Ende des Jahres 2014 erfolgte. Dies hat, so die niederländischen Richter weiter, natürlich zurfolge, dass der Geldgewinn im Lotto alleinig der Ex-Ehefrau des Mannes zustehen würde und dass diese somit keine Verpflichtung dazu habe, den Lottogewinn mit ihrem Ex-Mann zu teilen.

Sicherlich mag es durchaus stimmig sein, dass der Scheidungsschmerz sich für gewöhnlich bei einer zerrütteten Ehe beiderseits in Grenzen halten mag. Im Fall des niederländischen Mannes jedoch zeigt sich wieder einmal, dass der Schritt der Ehescheidung auch eindeutig zu früh erfolgen kann und dass es mitunter ratsam ist, die Angelegenheit ein wenig hinauszuzögern. Vor dem Hintergrund, dass der Mann als Millionär hätte aus seiner Ehe hervorgehen können, kann hier im wahrsten Sinne des Wortes von dem Fehler des Lebens gesprochen werden. Der einzig, vermutlich wenig tröstliche, Nutzen für den Mann wird wohl lauten, dass er bei dem nächsten Bund des Lebens im Falle der Trennung sicherlich ein wenig schlauer sein wird. Dieser Mann jedoch kann mit Fug und Recht behaupten, dass die Scheidung für ihn mal so richtig teuer gewesen ist und dass er sich überdies noch darüber ärgern kann, dass seine Ex-Frau nach der Trennung ein wahrlich goldiges Leben führen kann während hingegen der Mann auch weiterhin seiner Arbeitstätigkeit nachgehen darf. Das Sprichwort: “Das Leben kann gemein sein” darf in diesem Fall wohl eindeutig bestätigt werden