Man stelle sich einmal vor, es steht ein Lottogewinn aus und der Betreiber weiß einfach nicht, wen er mit diesem Gewinn beglücken möchte. Obgleich dieses Szenario schlichtweg undenkbar erscheint, so quält sich derzeitig ein britischer Lotteriebetreiber damit herum, dass der Lottogewinn in Höhe von 33 Millionen Pfund noch keinen rechtmäßigen Besitzer gefunden hat. Angesichts dieser Summe fühlen sich jedoch unglaublich viele Menschen im Wege der Gutherzigkeit dazu berufen, das heimatlose Geld bei sich liebevoll aufzunehmen.

Lotto-Millionär gesucht

Eigentlich sollte man doch meinen, dass ein Glücksjäger, der an einer Lotterie mit einem derartigen Jackpot teilnimmt, die Chance auf den Gewinn einkalkuliert und daher das Ergebnis der Lotterie verfolgt – zumal Großbritannien, im Gegensatz zu dem Namen, doch gar nicht so groß ist. Im aktuellen Fall stand der Jackpot bei rund 66 Millionen Pfund und zwei Gewinner soll es geben, wobei ein Gewinner bei seiner Meldung relativ fix war. Die eine Gewinnerpartei, die Eheleute Martin, war relativ zügig bei der Lottozentrale und ließ es sich nicht nehmen, mit Champagner das freudige Ereignis zu feiern. Von dem zweiten Lottoschein, der die Glückszahlen 26 – 27 – 46 – 47 – 52 sowie 58 aufweist, fehlt bis heute noch jede Spur. Ob dieser Gewinner erst noch losgeflogen ist um den Champagner direkt aus Frankreich zu holen, darf bezweifelt werden – ist jedoch ein möglicher Grund für die Verzögerung. Fakt ist, seit 14 Tagen wird in Großbritannien ein Millionär gesucht.

Ich bin es – so glauben sie mir doch!

Dass der zweite Lottoschein, der zu dem Gewinn berechtigt, bis zum heutigen Tag noch nicht aufgetaucht ist nehmen viele Briten zum Anlass, um den Gewinn für sich einzustreichen zu wollen. Mit den teilweise fantasievollsten Geschichten versuchen die Inselbewohner den Lottobetreiber zu überzeugen. Von einem verlorenen Lottoschein, der jetzt nicht mehr auffindbar sei, über einen geklauten oder gar zerrissenen Lottoschein war bislang alles dabei, was sich der menschliche Geist nur irgend vorstellen kann. Im ersteren Fall ist es jedoch verwunderlich, dass der Dieb dabei scheinbar grundehrlich ist da er noch nicht versucht hat, den Gewinn zu kassieren.

Betrug zahlt sich nicht aus

Der Lotto-Anbieter Camelot gab öffentlich die Warnung aus, dass Betrüger auf gar keinen Fall in den Besitz des Geldes kommen werden. Vielmehr behält sich das Unternehmen angemessene Sanktionen vor, die gemäß der britischen Polizei auch in Gefängnis enden könnten. Eingrenzen konnte man den Gewinner jedenfalls schon, da der Glückspilz aus Worcester stammt bzw. dort den Schein erworben hat. Der Glückspilz sollte sein Erinnerungsvermögen durchaus bemühen, da bis zum Anfang Juli noch der Gewinnanspruch aufrechterhalten bleibt. Meldet sich bis dahin niemand, so kommt das Geld gemeinnützigen Zwecken zugute.

Eine Frau wollte es soweit wohl nicht kommen lassen. Die deutschstämmige 48-jährige Susanne Hinte, die von der britischen Presse in einer Schlagzeile als Großmutter Hinte bezeichnet wurde, hatte eine besonders originelle Geschichte parat. Die Großmutter von vier Enkeln, zumindest dieser Teil ihrer Geschichte stimmt, berichtete, dass der Glücksschein selbst eine Reise in die Waschmaschine gewonnen hatte. Aus diesem Grund sind natürlich auch das Datum und der Barcode nicht mehr erkennbar, jedoch hat ihre Tochter Natasha die Zahlen höchstpersönlich gesehen. Dass dies den Lottobetreiber nicht wirklich überzeugte ist kann doch wirklich nur als pure Boshaftigkeit gewertet werden … 😉